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Dienstag, 24. Juni, 2025

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Rückblick: Gedenken zum Holocaust 

Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Haltern am See

Rückblick: Gedenken zum Holocaust 
Rückblick: Gedenken zum Holocaust. Jan Visser hielt eine bewegende Ansprache im Rahmen der Feierstunde.

Rückblick: Gedenken zum Holocaust. Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Haltern am See. Zum internationalen Holocaust-Gedenktag versammelten sich am Montag, 27. Januar, viele Bürgerinnen und Bürger auf dem jüdischen Friedhof in Haltern am See. Sie erinnerten an die Opfer des Nationalsozialismus und setzten ein klares Zeichen gegen das Vergessen.

Eine bewegende Rede von Jan Visser

Jan Visser, der seit zwölf Jahren in Haltern lebt, hielt eine eindrucksvolle Rede. Der gebürtige Amsterdamer lebt mit Epilepsie. Gerade deshalb fühlt er sich besonders verbunden mit den Menschen, die im Nationalsozialismus wegen körperlicher oder geistiger Beeinträchtigungen verfolgt und ermordet wurden.

Bürgermeister Andreas Stegemann lobte Vissers Engagement. Er betonte, wie wichtig es sei, dass Menschen sich aktiv für die Erinnerungskultur einsetzen. „Jan Visser tut das nicht aus Pflicht, sondern aus Überzeugung. Dass er über ein so schweres Thema spricht – und das in einer fremden Sprache – verdient unseren Respekt“, sagte Stegemann.

Erinnern an Bernhard Leo Peters

In seiner Rede erinnerte Visser an Bernhard Leo Peters aus Lavesum. Peters litt ebenfalls an Epilepsie und wurde 1943 im NS-Tötungszentrum Hadamar ermordet. Sein Stolperstein in Lavesum erinnert heute an ihn. „Bernhard Leo Peters steht für bis zu 300.000 Menschen mit Behinderungen, die im Rahmen des nationalsozialistischen Euthanasie-Programms getötet wurden“, erklärte Visser.

Er sprach über die grausame Ideologie der Nationalsozialisten. Diese glaubten, Menschen mit Behinderungen seien „lebensunwert“ und müssten deshalb getötet werden. Visser zeigte, wie diese Verbrechen systematisch organisiert und durchgeführt wurden.

Rückblick: Gedenken zum Holocaust 

Die Frage nach dem „Warum“

Visser stellte eine zentrale Frage: „Wie konnte es sein, dass gebildete Menschen solche grausamen Theorien unterstützten?“ Er fragte, wie es möglich war, dass Menschen, die Beethoven hörten oder Goethe lasen, eine Ideologie des Hasses verbreiteten.

Ein Appell für die Gegenwart

Zum Ende seiner Rede richtete Visser einen eindringlichen Appell an alle Anwesenden. Er forderte dazu auf, sich aktiv für Menschenrechte und die Würde jedes Einzelnen einzusetzen. „Es braucht nur wenige böse Anführer, um eine grausame Diktatur zu errichten“, warnte er. Deshalb sei es wichtig, frühzeitig zu handeln und nicht wegzusehen, wenn Unrecht geschieht.

Ein starkes Zeichen der Erinnerung

Die Gedenkveranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie wichtig es ist, den Opfern des Nationalsozialismus ein Gesicht zu geben, denn es geht nicht nur um Zahlen, sondern um echte Menschen und ihre Geschichten.

Bürgermeister Stegemann und die Anwesenden dankten Jan Visser für seinen Mut und seine offenen Worte. Am Ende stand die klare Botschaft: Jeder trägt Verantwortung, sich für eine freie, gerechte und menschliche Gesellschaft einzusetzen.

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Bürgermeister Stegemann und die Anwesenden dankten Jan Visser für seinen Mut und seine offenen Worte. Am Ende stand die klare Botschaft: Jeder trägt Verantwortung, sich für eine freie, gerechte und menschliche Gesellschaft einzusetzen.
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Peter Gallin
Peter Gallin
Peter Gallin: Ihr Redakteur bei haltern.live. Ich bin Peter Gallin und seit vielen Jahren im Lokaljournalismus tätig. Von 1988 bis 2000 war ich Redakteur beim Stadtspiegel Dorsten und habe den Stadtspiegel Haltern redaktionell mit aufgebaut. Zwischen 2011 und 2016 haben mich viele Leserinnen, Leser und Unternehmer als Redakteur und Medienberater der Lokallust Dorsten und Lokallust Haltern am See kennengelernt. Jetzt widme ich mich mit voller Energie haltern.live. Dieses Onlinemagazin bringt aktuelle Nachrichten und Einblicke aus Haltern am See – modern, authentisch und nah an den Menschen.

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