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Dienstag, 24. Juni, 2025

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„Zehn Jahre ohne euch“

Ganz Haltern am See trauert – WDR-Podcast gibt Angehörigen eine Stimme

„Zehn Jahre ohne euch“. Am 24. März 2015 veränderte sich das Leben in Haltern am See unwiderruflich. Der tragische Absturz der Germanwings-Maschine forderte nicht nur 150 Menschenleben, sondern hinterließ auch eine Lücke, die bis heute spürbar ist. Genau zehn Jahre nach jenem schicksalhaften Tag erinnert die Gemeinde an die unermesslichen Verluste und an den langwierigen, schmerzhaften Prozess der Trauerbewältigung. Anlässlich dieses Jahrestages ist nun auch der WDR-Podcast „Germanwings-Absturz – Zehn Jahre ohne euch“ vollständig online abrufbar. Mit eindringlichen Stimmen, persönlichen Schicksalen und bewegenden Erinnerungen gibt der Podcast „Zehn Jahre ohne euch“ den Angehörigen eine Stimme. Er zeigt, wie das Leben der Hinterbliebenen seit jenem Tag von Trauer, Wut und der Suche nach Antworten geprägt ist.

WDR-Podcast "Zehn Jahre ohne euch"

Der Podcast als Spiegel der Trauer und Erinnerung

Die Reporterin Justine Rosenkranz vom WDR begleitet in diesem emotionalen Podcast „Zehn Jahre ohne euch“ den langen Weg der Trauerverarbeitung zweier Familien. Sie erzählt die Geschichte von Stefanie Assmann und Klaus Radner, deren Leben seit dem Absturz grundlegend verändert wurde. Beide haben der Reporterin über Jahre hinweg tiefe Einblicke in ihre Gefühlswelt gewährt. Momente, in denen sie gehofft, geweint, gelacht und auch vor Verzweiflung oder Wut kaum Worte fanden. Die Erzählungen zeigen, dass hinter dem Germanwings-Absturz mehr steckt als „nur ein tragischer Unfall“. Vielmehr offenbaren sie ein Leben, das von Verlust und der Suche nach einem Weg zu mehr Gerechtigkeit und Frieden geprägt ist.

Die Reporterin, selbst Mutter von zwei Kindern im Teenageralter zur Zeit des Unglücks, stellt sich wiederholt die Frage, wie sie diesen Schmerz selbst hätte verarbeiten können. Dieses persönliche Mitgefühl motivierte sie dazu, nach einem halben Jahr den Mut zu fassen, 20 Familien zu kontaktieren. Mit dem Wunsch, die tiefen emotionalen Narben sichtbar zu machen, wollte sie ergründen, wie es den Familien gelingt, mit dem Verlust umzugehen. Doch der Weg war steinig, denn die meisten Angehörigen waren noch nicht in der Lage, über ihren Schmerz zu sprechen. Sie zögerten oder lehnten das Gespräch schlicht ab.

Der schwierige Schritt zur Trauerbewältigung

Einer der wenigen, der sich schließlich dazu entschloss, von seinem Schicksal zu erzählen, ist Steffi aus Haltern am See. In einem intensiven und zögerlichen Gespräch berichtet sie von dem Verlust ihrer Tochter Linda. Und davon, wie schwer es ist, den Schmerz zu teilen. Zunächst unsicher und von der Begleitung ihrer Trauerbegleiterin unterstützt, öffnete sie sich gegenüber der Reporterin und machte so den ersten Schritt in Richtung öffentlicher Verarbeitung des Unfassbaren. Auch Klaus Radner, der den Tod seiner Tochter Maria – zusammen mit ihrem Mann Sascha und deren Sohn Felix – verkraften muss, entschied sich, seine Erinnerungen und Gefühle in den Podcast einzubringen.

Die langen und vielfach wiederholten Treffen, die über Jahre hinweg stattfanden, ermöglichen es den Zuhörenden, einen intensiven, authentischen Einblick in den Alltag und zudem in die Gedankenwelt der Trauernden zu erhalten. Die Stimmen und Worte, die an unterschiedlichen Orten und in unterschiedlichen Momenten eingefangen wurden, verbinden sich zu einem facettenreichen Mosaik menschlicher Emotionen. Sie erzählen von Hoffnung, aber auch von den unerschütterlichen Narben eines Verlusts, der das Leben unwiderruflich verändert hat.

Die schockierenden ersten Momente – Berichte aus Haltern am See

Ein besonders eindrucksvoller Bericht stammt von Bodo Klimpel, der damals Bürgermeister von Haltern am See war. Inmitten einer harmlos wirkenden Besprechung über das Budget der städtischen Bücherei vibrierte sein Telefon unaufhörlich. Noch ahnungslos befand er sich in einer routinemäßigen Sitzung, als ihn dann der Schock traf. Der Schulleiter informierte ihn darüber, dass bei dem Absturz Schülerinnen, Schüler sowie Lehrer ums Leben gekommen waren. Klimpel beschreibt eindringlich, wie er gemeinsam mit dem Schulleiter und weiteren städtischen Verantwortlichen die ersten Maßnahmen einleitete. Die Ungewissheit, der plötzliche Verlust von so vielen jungen Leben und das erste, überwältigende Gefühl der Ohnmacht machten deutlich, dass es sich um eine Katastrophe handelte, die die gesamte Gemeinde in tiefe Trauer stürzte.

"Zehn Jahre ohne euch" jetzt überall wo es Podcasts gibt
In mehreren Folgen beleuchtet der WDR-Podcast das Unglück. Der Podcast erzählt nicht nur die Geschichte der Katastrophe. Er macht die Wunden sichtbar, die sie hinterlassen hat. Screenshot: Peter Gallin

Annika Sondenheimer – Eine Perspektive mitten im Sturm

Während die Stimmen der trauernden Familien bereits viele Facetten des Unglücks beleuchten, kommt im Podcast „Zehn Jahre ohne euch“ auch Annika Sondenheimer zu Wort. Als Frau des Piloten Patrick Sondenheimer hat sie eine schwere Last zu tragen. An jenem schicksalhaften Tag befand sie sich mitten in einer Sitzung der SPD-Landtagsfraktion, als sie von dem Absturz erfuhr. Die schiere Unvorstellbarkeit traf sie wie ein Blitzschlag. Während sie versuchte, den Überblick über die Situation zu behalten, musste sie später ihre kleinen Kinder – damals erst drei und fünf Jahre alt – abholen. Sie musste ihnen erklären, dass ihr Vater möglicherweise nicht mehr zurückkehren würde.

Annika Sondenheimer erinnert sich auch an den darauffolgenden Albtraum. Am nächsten Tag wurde sie von der Presse regelrecht vor ihrem Haus belagert, und es folgte zudem eine intensive behördliche Untersuchung, die auch die Wohnung des Co-Piloten Andreas Lubitz in den Fokus rückte. Ihre Erlebnisse zeichnen ein Bild von der Komplexität und den schmerzlichen Nachwirkungen eines Ereignisses, das das Leben einer ganzen Familie für immer veränderte.

Erste Ermittlungen und die Rolle der Medien

Ein weiterer Bestandteil des Podcasts „Zehn Jahre ohne euch“ sind Originalaufnahmen von Pressekonferenzen, die unmittelbar nach dem Absturz stattfanden. Der französische Staatsanwalt informierte damals über den Stand der Ermittlungen, dass die Identifizierung der Todesopfer bereits im Gange sei. Er berichtete von der dramatischen Entdeckung des Voice-Recorders, der die letzten Minuten im Cockpit aufzeichnete – eine Entdeckung, die die bisherige Sichtweise auf das Geschehen völlig veränderte. Diese Aufnahmen erinnern daran, wie bruchstückhaft und ungewiss die Informationen unmittelbar nach dem Unglück waren. Die Zuhörenden werden in diesen Momenten förmlich in das Geschehen hineingezogen, was den emotionalen Schmerz der Familien und der gesamten Gemeinde nur noch verstärkt.

Der Co-Pilot Andreas Lubitz – Zwischen Traum und Tragödie

Ein zentrales Kapitel des Podcasts „Zehn Jahre ohne euch“ widmet sich dem Co-Piloten Andreas Lubitz, denn dessen innerer Kampf und psychische Belastung spielten eine entscheidende Rolle bei dem tragischen Verlauf des Absturzes. Bereits von Kindesbeinen an träumte Lubitz davon, Pilot zu werden, doch der Traum wurde von schweren seelischen Problemen überschattet. Die Ermittler fanden heraus, dass der Co-Pilot im Internet intensiv nach Suizidmethoden recherchiert hatte. Er informierte sich auch darüber, wie man die Cockpittür so manipuliert, dass sie sich im Notfall nicht mehr öffnen lässt. Diese Details werfen ein erschütterndes Licht auf die Frage, inwieweit psychische Erkrankungen und Versäumnisse im ärztlichen Umfeld dazu beitrugen, dass ein Mann, der einst den Himmel erobern wollte, zum Täter wurde.

Zehn Jahre nach dem Unglück - "Zehn Jahre ohne euch"

Gleichzeitig stellt sich auch die schwierige Frage, wie man bei der Gedenkfeier an die Opfer zählt. Gedenkt man 150 Toten oder 149 Toten – also 150 inklusive des Co-Piloten, der den Absturz absichtlich herbeiführte? Oder eben 149 als die reinen Opfer? Die Debatte um die Zahl der Todesopfer spaltet die Gemüter. Bei der Trauerfeier im Kölner Dom wurden 150 Kerzen entzündet, doch viele Angehörige sind der Meinung, dass der Täter nicht in diese Zahl einbezogen werden sollte. Die Diskussion zeigt, wie sehr die traumatischen Ereignisse auch nach Jahren noch immer kontrovers und emotional aufgeladen sind.

Die bewegende Überführung und die stille Trauer der Bevölkerung

Ein weiterer emotionaler Aspekt, den der Podcast „Zehn Jahre ohne euch“ beleuchtet, ist die Überführung der Leichen. Steffi berichtet von den Szenen, als die Kinder aus Düsseldorf nach Haltern am See überführt wurden. Sie hat Erinnerungen an die vielen weißen Bestattungswagen und die für den Konvoi gesperrte Autobahn. Eindrucksvoll zudem auch die tiefe Stille beim Empfang des Konvois in Haltern am See. Diese Bilder hinterlassen einen nachhaltigen Eindruck, denn sie sind Symbole für die gebrochene Normalität und den unersetzlichen Verlust, den die Gemeinde erlitten hat. Die stumme Trauer der Menschen, die Zeugen dieses Konvois wurden, spricht Bände. Spricht Bände über den kollektiven Schmerz und die Suche nach einem Weg, diesen Verlust zu verarbeiten.

Das neue Denkmal – Die Sonnenkugel als Symbol des Gedenkens

Ein weiterer, besonders bewegender Teil des Podcasts „Zehn Jahre ohne euch“ befasst sich mit dem neu errichteten Denkmal an der Absturzstelle: der Sonnenkugel. Anlässlich des zweiten Jahrestages des Unglücks wurde diese beeindruckende Konstruktion vorgestellt. Die Oberfläche der Kugel besteht aus 149 vergoldeten Aluminiumplatten. Im Inneren befindet sich ein Glaszylinder, in dem 149 kleine Kugeln aufbewahrt werden. Angehörige haben die Möglichkeit, hier etwas von ihren Verstorbenen hineinzulegen – eine symbolische Geste, die vielen Trost spendet. Die bewusste Entscheidung, die Zahl 149 zu verwenden, unterstreicht die klare Abgrenzung. Der Co-Pilot wird bewusst von der Zahl der Opfer ausgenommen, was die Kontroverse um die Verantwortlichkeit zusätzlich widerspiegelt.

Doch nicht alle Stimmen stimmen dieser Entscheidung zu. In Berlin tritt Günther Lubitz, der Vater des Co-Piloten Andreas Lubitz, vor die Öffentlichkeit. An einem symbolträchtigen Tag – dem 24. März 2017 – präsentiert er eine ganz andere Version des Unglücks. Für ihn steht fest, dass sein Sohn möglicherweise nicht die alleinige Schuld am Geschehen trägt. Seine Pressekonferenz zeigt, wie tief die Wunden sind und wie unterschiedlich die Sichtweisen auf das, was passiert ist, sein können.

Die kontroverse Pressekonferenz und die Suche nach Schuld

Die fünfte Folge des Podcasts „Zehn Jahre ohne euch“ widmet sich intensiv dem Verlauf der Pressekonferenz unmittelbar nach dem Absturz. Dabei werden alternative Theorien beleuchtet: War der Co-Pilot möglicherweise bewusstlos und konnte deshalb die Cockpittür nicht öffnen? Hatte ein technischer Defekt an der Notfall-Tastatur dafür gesorgt, dass die Tür nicht entriegelt werden konnte? Oder könnte das Flugzeug selbst einen technischen Defekt gehabt haben, der den Sinkflug auslöste? Diese und weitere Fragen werden ausführlich diskutiert. Die Ergebnisse der Untersuchungen weisen immer wieder auf den absichtlich herbeigeführten Absturz durch Andreas Lubitz hin. Ein Ergebnis, das in der emotionalen Debatte über Schuld und Verantwortung bis heute nachhallt.

Hörenswerter Podcast zum Germanwings-Absturz - "Zehn Jahre ohne euch"

Ein weiterer Aspekt, der in dieser Folge thematisiert wird, ist der Umgang der Angehörigen mit diesen Erkenntnissen. Klaus Radner betont beispielsweise, wie wichtig es ihm ist, dass die Ärzte von Andreas Lubitz mehr Verantwortung übernehmen. Seiner Meinung nach hätten sie im Vorfeld nicht ausreichend auf die Fluguntauglichkeit des Co-Piloten hingewiesen. Diese Forderungen nach mehr Verantwortung und Aufklärung zeigen, wie sehr der Schmerz der Betroffenen auch von dem Bedürfnis nach Gerechtigkeit und Aufklärung begleitet wird.

Persönliche Schicksale und der Weg der individuellen Trauer

Neben den politischen und technischen Aspekten des Unglücks widmet sich der Podcast „Zehn Jahre ohne euch“ auch den ganz persönlichen Geschichten. Anne Drüppel, die inzwischen mit Steffi befreundet, berichtet von ihrer eigenen, schmerzlichen Trauer. Anne verlor bei dem Absturz ihre Tochter Lea und beschreibt auf eindringliche Weise, wie sie von ihrer Tochter träumt. Wie sie sich vorstellt, dass Lea auf der anderen Seite des Lebens auf sie wartet. Und wie sie sich aufmacht, symbolisch einen Fluss zu überqueren, um endlich in die Umarmung ihrer verlorenen Tochter zu gelangen. Diese intime Schilderung des Trauerprozesses zeigt, wie individuell und unterschiedlich der Umgang mit einem solch unvorstellbaren Verlust sein kann.

Die unterschiedlichen Herangehensweisen an den Trauerprozess, wie sie im Podcast dargestellt werden, verdeutlichen, dass es keinen „richtigen“ Weg gibt, um mit solch einem Trauma umzugehen. Für die einen steht die Suche nach Antworten und Verantwortlichkeiten im Vordergrund. Für die anderen ist es der stille, stille Trost, der in persönlichen Ritualen und Erinnerungen zu finden ist. Die Vielschichtigkeit der Emotionen und Reaktionen spiegelt die Realität einer Gemeinde wider. Noch immer setzt sie sich mit den Nachwirkungen eines katastrophalen Ereignisses auseinander.

Ein Appell an die Gemeinschaft

Der WDR-Podcast „Germanwings-Absturz – Zehn Jahre ohne euch“ ist weit mehr als nur ein Bericht über ein vergangenes Ereignis. Er ist ein eindringlicher Appell an alle, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, an jene, die mit dem Verlust eines geliebten Menschen leben müssen. Der Podcast zeigt auf, wie wichtig es ist, sich den eigenen Gefühlen zu stellen. Und auch in den dunkelsten Stunden nicht die Hoffnung zu verlieren. Die Stimmen der Hinterbliebenen, die in diesem Format zu Wort kommen, vermitteln den Zuhörenden nicht nur Schmerz. Auch die leise Botschaft schwingt mit, dass es Wege gibt, mit der Trauer umzugehen.

Hörenswerter Podcast zum Germanwings-Absturz - "Zehn Jahre ohne euch"

Gerade in Haltern am See, wo der Schatten des Germanwings-Absturzes noch immer allgegenwärtig ist, wirkt dieser Podcast wie ein Balsam. Er bietet den Menschen die Möglichkeit, ihre Trauer gemeinsam zu erleben, sich gegenseitig zu verstehen und Trost in der geteilten Erinnerung zu finden. Die Geschichten, die hier erzählt werden, laden dazu ein, innezuhalten. Sie laden ein sich an die Verstorbenen zu erinnern und gleichzeitig die Wunden der Vergangenheit sichtbar zu machen.

Die Trauer in Haltern am See ist noch immer greifbar

Zehn Jahre nach dem Germanwings-Absturz ist die Trauer in Haltern am See noch immer greifbar. Der WDR-Podcast „Germanwings-Absturz – Zehn Jahre ohne euch“ gibt den Angehörigen die Möglichkeit, ihre Geschichte zu erzählen. Er zeigt eindrucksvoll, wie tief die Spuren des Unglücks in einer ganzen Gemeinde verwurzelt sind. Von den anfänglichen Schockmomenten und den ersten, verzweifelten Kontaktversuchen der Reporterin über die bewegenden Berichte von Betroffenen wie Steffi Assmann, Klaus Radner, Annika Sondenheimer und Anne Drüppel bis hin zu den brisanten Diskussionen über die Schuldfrage und die Kontroversen um die Zahl der Opfer. Der Podcast wird zum Chronisten eines Trauerprozesses, der so individuell wie universell ist.

Die unterschiedlichen Stimmen und Perspektiven unterstreichen, dass der Weg der Trauerbewältigung kein geradliniger ist. Jeder Betroffene findet seinen eigenen, oftmals sehr persönlichen Weg, den Verlust zu verarbeiten. Für manche bedeutet das die Suche nach klaren Antworten und Gerechtigkeit. Ffür andere wiederum ist es der stille Trost in Erinnerungen und persönlichen Ritualen. Die emotionalen Schilderungen und die eindringlichen Interviews machen deutlich, wie schwer es ist, ein solch einschneidendes Ereignis in Worte zu fassen. Und dennoch gelingt es dem Podcast, diese vielschichtige Realität authentisch und einfühlsam abzubilden.

Mahnung an die Zerbrechlichkeit des Lebens

Die Erinnerung an den Germanwings-Absturz ist somit nicht nur eine Mahnung an die Zerbrechlichkeit des Lebens. Es ist auch ein Zeugnis der Widerstandskraft der menschlichen Seele. Gerade in Haltern am See, wo das kollektive Gedächtnis an jenes tragische Ereignis noch immer lebendig ist, bietet der Podcast einen Raum der Auseinandersetzung und des gemeinsamen Gedenkens. Hier wird gezeigt, dass Trauer nicht nur Schmerz, sondern auch eine Quelle der Stärke und der Verbundenheit sein kann. Eine Erinnerung daran, dass inmitten des Schmerzes auch immer die Möglichkeit zu neuen Wegen und einem langsam keimenden Frieden liegt.

Hörenswerter Podcast zum Germanwings-Absturz - "Zehn Jahre ohne euch"

Zehn Jahre sind vergangen, doch die Wunden, die der Germanwings-Absturz hinterließ, sind nicht verheilt. Mit jeder neuen Episode des Podcasts wird die Geschichte erzählt – mit all den Emotionen, den Fragen und den unaufhörlichen Versuchen, den Schmerz in ein greifbares Narrativ zu fassen. Für die Menschen in Haltern am See ist dies mehr als nur ein Rückblick auf einen tragischen Tag. Es ist ein lebendiger Prozess des Erinnerns, des Verstehens und, vielleicht eines Tages, des Heilens.

Appell an die Gesellschaft

Dieser Podcast bietet nicht nur Einblicke in die technischen und juristischen Aspekte des Unglücks. Vor allem bietet er Einblicke in das menschliche Leid und die unermessliche Trauer, die in den Herzen der Betroffenen weiterlebt. Er ist ein Appell an die Gesellschaft, die Verletzlichkeit des menschlichen Daseins anzuerkennen. Mut zu haben, auch über den schmerzhaftesten Verlust zu sprechen. Indem er die Stimmen derjenigen hörbar macht, die am meisten gelitten haben, eröffnet er einen Dialog, der weit über das Ereignis selbst hinausreicht – einen Dialog, der Hoffnung und das Streben nach Gerechtigkeit in den Mittelpunkt rückt.

In Haltern am See und darüber hinaus erinnert man sich an jenes tragische Ereignis. Und an die Menschen, die seitdem einen anderen, oft schmerzhaften Lebensweg gehen müssen. Der WDR-Podcast „Germanwings-Absturz – Zehn Jahre ohne euch“ ist dabei ein wichtiger Beitrag. Er zeigt: Auch in tiefster Trauer liegt die Kraft, sich gemeinsam der Vergangenheit zu stellen, um so langsam den Weg in eine Zukunft zu ebnen, in der Erinnerung und Heilung Hand in Hand gehen.

Den WDR-Podcast könnt ihr durch Klick auf diesen Satz aufrufen.

Podcast "Zehn Jahre ohne euch" ist Zeugnis der Trauer

haltern.live

Die ARD hat eine große Fernseh-Dokumentation „10 Jahre Germanwings-Absturz“ erstellt. Die ARD-Dokumentation ist weit mehr als eine nüchterne Aufarbeitung der Fakten. Sie hilft den Hinterbliebenen, mit ihrer Trauer umzugehen, und erinnert an die 150 Opfer. Zudem zeigt sie, wie sich die Luftfahrtindustrie durch diese Tragödie verändert hat. Mehr dazu hier auf haltern.live.

Peter Gallin
Peter Gallin
Peter Gallin: Ihr Redakteur bei haltern.live. Ich bin Peter Gallin und seit vielen Jahren im Lokaljournalismus tätig. Von 1988 bis 2000 war ich Redakteur beim Stadtspiegel Dorsten und habe den Stadtspiegel Haltern redaktionell mit aufgebaut. Zwischen 2011 und 2016 haben mich viele Leserinnen, Leser und Unternehmer als Redakteur und Medienberater der Lokallust Dorsten und Lokallust Haltern am See kennengelernt. Jetzt widme ich mich mit voller Energie haltern.live. Dieses Onlinemagazin bringt aktuelle Nachrichten und Einblicke aus Haltern am See – modern, authentisch und nah an den Menschen.

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