Stadtarchivar Gregor Husmann stellt Jahrespublikation vor

Die Herausforderungen der Kriegsjahre. Die Unternehmen in Haltern am See standen während der beiden Weltkriege vor großen Herausforderungen. Besonders die Glashütte litt stark unter den globalen Krisen, die sich auf Versorgung und Produktion auswirkten. Stadtarchivar Gregor Husmann hat diesem traditionsreichen Industrieunternehmen eine ausführliche Publikation gewidmet, die zahlreiche spannende Einblicke bietet. Das Buch ist ab sofort in der Tourist-Information erhältlich und verspricht, ein tieferes Verständnis für die Geschichte der Glashütte während der Kriegsjahre und darüber hinaus zu vermitteln.
Die Glashütte – Ein Symbol industrieller Geschichte
Noch heute zeigt der Schriftzug „Glashütte“ an der Recklinghäuser Straße die Bedeutung dieses historischen Ortes. Zu ihrer aktiven Zeit stellte die Glashütte Lampenartikel, Zylinder, Kuppeln und Vasen her, was sie über die Grenzen Halterns hinaus bekannt machte. Nach der Genehmigung durch die Königliche Regierung im September 1872 begann der Bau, der nach zwei Jahren abgeschlossen war. So wurde die Glashütte zur ersten richtigen Fabrik in Haltern am See und markierte damit den Beginn industrieller Produktion in der Stadt.
Eine Kleinstadt im Kampf gegen Krisen
„Haltern war nie eine typische Industriestadt“, erklärt Gregor Husmann. Obwohl die Stadt von ihren Bodenschätzen profitierte, trafen globale Krisen die örtlichen Betriebe besonders hart. Schwierigkeiten wie Versorgungsengpässe und Transportprobleme erschwerten den Betrieb der Glashütte erheblich, vor allem während der beiden Weltkriege. Dennoch schaffte es das Unternehmen, sich über 150 Jahre zu behaupten, was in einer Kleinstadt wie Haltern bemerkenswert ist.
Eine Publikation voller Erkenntnisse
Gregor Husmanns Publikation beleuchtet die Geschichte der Glashütte auf 139 Seiten. Dabei stützt er sich auf zwei Protokollbände der Generalversammlung, die die Jahre 1900 bis 1941 dokumentieren. Diese Quellen lieferten viele neue Erkenntnisse über die Entwicklungen und Herausforderungen des Betriebs. „Es ist erstaunlich, welche Details aus diesen Dokumenten hervorgehen“, berichtet Husmann.
Wertschätzung von höchster Stelle
Bürgermeister Andreas Stegemann empfiehlt die Publikation ausdrücklich. „Wir alle kennen das Gebäude der Glashütte, aber dieses Buch zeigt eindrucksvoll, wie viel Geschichte sich hinter diesen Mauern verbirgt“, sagt er. Die Veröffentlichung macht deutlich, wie sich Halterns erste Fabrik über Jahrzehnte behauptete, obwohl die äußeren Umstände oft schwierig waren.
Ein Angebot für Geschichtsinteressierte
Wer mehr über die Glashütte und die wirtschaftlichen Herausforderungen der 1970er Jahre erfahren möchte, kann die Publikation „Halterner Industrie-Geschichte(n)“ für 3,50 Euro in der Stadtagentur erwerben. Damit bietet sich nicht nur ein Blick in die Vergangenheit, sondern auch ein besseres Verständnis für die wirtschaftlichen Bedingungen in Haltern am See.
Potenzial für weitere Geschichten
Die Publikation ist bereits der fünfte Band zur Industriegeschichte Halterns. Stadtarchivar Gregor Husmann sieht jedoch noch weiteres Potenzial: „Die Industriegeschichte unserer Stadt liefert noch viele spannende Themen, die es wert sind, erzählt zu werden.“
